Die Truhenlegenden des Káli-Beckens

Im Herzen des Káli-Beckens, nahe dem Dorf Salföld, erzählen sich die Menschen seit jeher Geschichten über geheimnisvolle Schatztruhen, die unter dem Steinmeer und den Pfaden des Waldes verborgen liegen.
Diese Truhen, gefüllt mit Gold, Edelsteinen und uralten Geheimnissen, bleiben für Gierige unsichtbar – sie zeigen sich nur jenen, die mit offenem Herzen und stillem Geist unterwegs sind.
Eine Legende berichtet von einem armen Hirtenjungen, der beim Hüten seiner Herde am Hang bei Salföld ein seltsames Leuchten am Fuß eines Steinhügels bemerkte. Als er näher trat, entdeckte er eine geschnitzte Holztruhe mit leuchtenden Symbolen. Er öffnete sie – und fand sie randvoll mit Schätzen. Doch da ihn kein Verlangen nach Reichtum bewegte, schloss er die Truhe wieder und ging weiter. Am nächsten Tag war sie verschwunden, als hätte es sie nie gegeben.
Bis heute heißt es, die Truhen erscheinen nur denen, die sie nicht suchen. Wer aus Gier kommt, findet nichts – wer aber nach Stille, Schönheit und Einkehr sucht, könnte auf ein verborgenes Wunder stoßen.
Die Region rund um Salföld trägt diese Geschichten weiter. Die Ruinen eines Paulinerklosters erzählen von vergangenen Zeiten, während der geschützte Gutshof alte ungarische Haustierrassen bewahrt. Das Steinmeer mit seinen bizarren Formationen und der Panoramablick vom Aussichtspunkt Csönge-tető verstärken die magische Atmosphäre dieses Ortes.
Wer durchs Káli-Becken wandert, sollte nicht nur schauen, sondern auch lauschen – vielleicht wartet hier mehr, als man sucht.