Die Legende vom Rosestein im Badacsony

Die Rebsorte Rózsakő wurde 1957 von Ferenc Király gezüchtet.
Ihren Namen verdankt sie einem sagenumwobenen Basaltfelsen oberhalb des Kisfaludy-Hauses in Badacsony, auf dem einst der Dichter Sándor Kisfaludy und seine Frau Róza Szegedy den Blick auf den Balaton genossen. Einer lokalen Legende zufolge werden Paare, die sich dort Hand in Hand niederlassen, bis zum Jahresende durch die Liebe vereint – und wenn ein Mädchen allein dort sitzt und seufzend an seinen Liebsten denkt, soll dessen Herz von ihr erfüllt werden.

Rózsakő ist eine Kreuzung zweier traditioneller ungarischer Rebsorten: Kéknyelű (Mutter) und Budai Zöld (Vater). Sie zeigt ein mittleres Wachstum und bringt gelblich gefärbte, leicht längliche Beeren hervor. Der Wein erinnert in Charakter und Qualität an seine Eltern: strukturiert, hochwertig, mit floralen, würzigen und honigartigen Noten.

Kéknyelű ist eine seltene, weiblich blühende Sorte, die einen Bestäuber wie Budai Zöld benötigt. Sie liefert geringe Erträge, aber Weine von außergewöhnlicher Qualität: hell in der Farbe, floral im Duft, mit mineralischen Anklängen und straffer Säure – ideal auch für Spät- oder Eiswein. Zudem ist sie trockenheitsresistent und wenig anfällig für Fäulnis.

Budai Zöld war einst in ganz Ungarn verbreitet, wird heute aber hauptsächlich rund um den Balaton angebaut. Sie reift spät, ist ertragreich, aber empfindlich gegenüber Kälte, Fäulnis und Überertrag. Ihr Wein ist blassgrün, dezent aromatisch, schlank und säurebetont – am besten nach etwas Flaschenreife zu genießen.

Rózsakő ist mehr als eine Rebsorte – sie ist ein Symbol für das natürliche und kulturelle Erbe von Badacsony.

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